Locklösungen in der parenteralen Ernährung

Inhaltsstoffe, Wirksamkeit und Empfehlungen

Verschiedene medizinische Ursachen können dazu führen, dass Patient:innen Probleme haben, Nahrung aufzunehmen oder zu verdauen. Zum Beispiel:

  • Kurzdarmsyndrom
  • Versagen des Gastrointestinaltraktes / Verdauungstraktes
  • Schwerwiegende Erkrankungen

Diese Probleme betreffen sowohl ältere als auch junge Erwachsene, Kinder und sogar Säuglinge. Wenn die regelmäßige Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist, benötigen die Patient:innen eventuell teilweise oder vollständige parenterale Ernährung (PPE oder TPE). In diesen Fällen werden dem Betroffenen Nahrungsmittel durch einen im Brustbereich platzierten zentralvenösen Zugang (ZVK) zugeführt. Diese ZVKs sind lebensnotwendig, stellen jedoch auch beachtliche Risiken dar. Unsere Locklösungen bieten Patient:innen Schutz vor katheterabhängigen Komplikationen.

TauroLock™ für Patient:innen mit parenteraler Ernährung

Vaskuläre Zugangssysteme (ZVK) wie etwa Katheter können schnell zur Brutstätte für Keime werden. Dies stellt eine besondere Bedrohung für Menschen dar, deren Gesundheit bereits angegriffen ist: Wussten Sie, dass katheterabhängige Infektionen eine häufige Todesursache von TPE Patienten sind? (Sun Y, 2020) Mit diesem Wissen haben wir spezielle Locklösungen entwickelt, um den Prozess der parenteralen Ernährung sicher, bequem und einfach in der Handhabung zu gestalten. Alle unsere Produkte enthalten einen wichtigen Inhaltsstoff: Taurolidin.

Die antimikrobielle Substanz Taurolidin tötet mehr als 500 verschiedene Keime

Neben den Infektionen müssen Patient:innen auch das Auftreten von Okklusionen vermeiden. Kontakt mit Blut, insbesondere an der Katheter Spitze, kann zu gravierender Koagulation von Blut führen. Deshalb bieten wir auch Locklösungen mit Zusatz von antikoagulativen oder fibrinolytischen Substanzen an, die zu einer angemessenen Flussrate beitragen: Citrat, Heparin oder Urokinase.

NutriLock™ in der parenteralen Ernährung

Einige Patienten reagieren auf Citrat mit Hypocalciämie (d.h. niedrigeren Calcium-Werten). Mögliche Symptome sind ein vorübergehendes Kribbeln der Finger und ein metallischer Geschmack. Um Nebenwirkungen – insbesondere bei kleinen Kindern – zu vermeiden, empfehlen wir den Patient:innen NutriLock™. Diese Locklösung ist citrat-frei, wirkt aber ebenso wie TauroLock™ bakterizid und fungizid.

TauroLock™-HEP100 in der parenteralen Ernährung

Zusätzlich zu Taurolidin und 4 % Citrat enthält TauroLock™-HEP100 außerdem 100 Internationale Einheiten (IE) Heparin pro ml. Heparin ist ein Antikoagulans, d.h, es trägt dazu bei, Okklusionen zu verhindern, die auch an der Katheter Spitze entstehen. Diese Locklösung hilft also Patient:innen mit zentralvenösen Zugängen, Infektionen zu vermeiden und die Flussrate im Katheter Lumen zu verbessern.

Indikation und Wirkung

TauroLock™-HEP100 ist zugelassen zur Instillation in alle zentralvenösen Zugangssysteme. Diese Locklösung verhindert die Bildung eines bakteriellen Biofilms und schützt dadurch Patient:innen vor katheterabhängigen Infektionen. Gleichzeitig gewährleistet es eine hohe Durchgängigkeit. Wir empfehlen TauroLock™-HEP100 für ZVKs in der Onkologie und parenteralen Ernährung.

Anwendung

Zwischen den Behandlungen wird TauroLock™-HEP100 in das mit Kochsalzlösung gespülte Zugangssystem instilliert. Bitte beachten Sie, dass das medizinische Personal das Füllvolumen des Katheter- oder Portsystems berücksichtigen muss.

Alle hier genannten Inhaltsstoffe sind in aktuellen Leitlinien zugelassen und empfohlen (ERBP, DGfN, UK Ren. Ass., SF2H und anderen nationalen Leitlinien).

 

Zu unseren Locklösungen

 

Quellen:
Sun Y, Wan G, Liang L (2020): Taurolidine lock solution for catheter-related bloodstream infections in pediatric patients: A meta-analysis. PLoS ONE 15(4): e0231110.