Portkatheter: Was ist ein Port?

Portsysteme ermöglichen Patient:innen einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität

Krebs: Die Behandlungsmethoden werden permanent verbessert und weiterentwickelt, trotzdem löst die Diagnose bei vielen Menschen Angst aus. In den ersten Tagen verändert die Krankheit alles, sie bestimmt plötzlich das ganze Leben. Der persönliche Alltag muss rund um notwendige Untersuchungstermine und Behandlungen anders und neu organisiert werden. Dazu kommen viele neue Dinge von denen vorher nie die Rede war, weil es für ein selbst nicht von Bedeutung war. Eines dieser Themen möchten wir Ihnen heute näher bringen, das Thema Portkatheter.
In Deutschland erhalten jedes Jahr tausende Patient:innen ein Portkathetersystem. Portkatheter bieten die Möglichkeit, Patient:innen auf schonende Art und Weise unter anderem medikamentös und intravenös zu versorgen bzw. zu ernähren. Portsysteme ermöglichen den Patient:innen in ihr gewohntes Umfeld zurückzukehren und einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität mit nur wenigen Einschränkungen.
Das Risiko dieses Eingriffs wird als gering bewertet. Komplikationen bei der Operation können aber auch hier nicht komplett ausgeschlossen werden. Die behandelnden Ärzte und Ärztinnen werden Sie aber vor dem Eingriff umfassend aufklären. Der Eingriff dauert in der Regel nicht länger als 40 Minuten.

Was ist ein Port?

Als Portkatheter oder auch kurz “Port” genannt, bezeichnen wir einen dauerhaften Venenzugang. Ein Port soll Patient:innen mit länger dauernden Behandlungen und häufiger Medikamentengabe, wie der Chemotherapie helfen. Für jede Infusion müsste sonst eine Vene angestochen werden, gleichzeitig wird das Risiko von Entzündungen gesenkt.

Wie lange kann ein Port im Körper bleiben?

Bei richtiger Pflege kann ein Port beliebig lange im Körper bleiben. Das heißt auch nach Abschluss der Therapie. Ärzte und Ärztinnen empfehlen den Port nach Abschluss der Therapie für zwei oder drei Jahre im Körper zu belassen. Aus Erfahrungen ist das Rückfallrisiko einer Krebserkrankung in diese Zeit am größten, das Portsystem kann so gleich wieder verwendet werden.

Wie pflegt man den Port in den Therapiepausen?

Die Expert:innenmeinungen sind hier sehr unterschiedlich. Die Empfehlungen reichen hier von nicht notwendigen spülen bis zu unterschiedlichen Intervallen von vier bis sechs Wochen oder alle drei Monate. Sicher ist, das Betroffene mit ihren behandelnden Ärzten und Ärztinnen sprechen sollten, wie und wie oft der Port gespült werden muss.

Hauptindikationen zur Anlage eines Portkatheters:

  • Chemotherapie (systemisch)
  • parenterale Ernährungstherapie über einen längeren Zeitraum
  • intravenöse Applikation von Arzneimitteln
  • Bluttransfusionen

Eine Informationsbroschüre vom Universitätsklinikum Heidelberg für Patient:innen und Angehörige – “Wissenswertes rund um den Port”. Mit anschaulichen Bildern zum Thema Port, es werden viele wichtige Fragen beantwortet einschließlich einer Beschreibung über den organisatorischen Ablauf der Implantierung.

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