Nutri-Score – Neue Lebensmittelkennzeichnung

Der Nutri-Score ist endlich da!

Einigen Verbrauchern ist die Kennzeichnung bereits aufgefallen, anderen ist das Label weniger ins Auge gefallen. Fakt ist, der Nutri-Score ist seit einigen Monaten in Deutschland ein offiziell anerkanntes Kennzeichnungselement für Lebensmittel. Am 6. November 2020 trat eine entsprechende Verordnung in Kraft. Anbieter von Lebensmittel können die bunte Skala auf ihre Produkte drucken, damit Verbraucher auf einen Blick deren Nährwerteigenschaften erkennen können. Die Verwendung des Nutri-Scores ist freiwillig, bei eher nicht so gesunden Lebensmitteln sucht man das Label meist vergebens. Derzeit finden Sie die Kennzeichnung z. B. bei Produkten der Firmen Alpro, Iglo, Bofrost und Danone. Jedoch ist hier zu erwähnen, dass derzeit nicht alle Produkte gekennzeichnet sind. Die Umsetzung soll Schrittweise in den kommenden Monaten erfolgen. Lesen Sie die Antworten auf drei wichtige Fragen zum Nutri-Score.

Was ist der Nutri-Score?

Der Nutri-Score nutzt eine 5-stufige Farbskala von A bis E. Sie ist auf der Vorderseite der Produktverpackung zu finden. Die Skala zeigt den Nährwert eines Lebensmittels an: Energiegehalt sowie ernährungsphysiologisch günstige und ungünstige Nährstoffe werden dafür miteinander verrechnet. Der Nutri-Score macht es damit möglich, Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Nährwerte zu vergleichen. Dabei steht das dunkelgrüne A für eine eher günstige, das rote E für eine weniger günstige Nährstoffzusammensetzung des jeweiligen Produkts.

Welche Lebensmittel können mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sein?

Fast alle Lebensmittel, die eine Nährwerttabelle auf der Verpackung tragen, dürfen mit dem Nutri-Score gekennzeichnet werden.

Wer hat die Kennzeichnung entwickelt?

Der Nutri-Score wurde von einem unabhängigen Team von Wissenschaftlern der Pariser Université 13, entwickelt, darunter Serge Hercberg, Professor der Ernährungswissenschaften, sowie die Ernährungsepidemiologin Dr. Chantal Julia. Der Algorithmus zur Berechnung des Nutri-Score basiert ebenfalls auf einer wissenschaftlichen Grundlage, dem sogenannten Nährwertprofilsystem der Britischen Food Standard Agency (FSA-Score). Dieses wurde ebenfalls von renommierten Wissenschaftlern der Universität Oxford entwickelt.

Fazit:

Ein vereinfachtes und gut sichtbares Kennzeichnungssystem für Lebensmittel war überfällig und ist als Ergänzung zur Nährwert-Tabelle auf der Rückseite, eine sinnvolle Ergänzung. Auch der Nutri-Sore hat Lücken, so fließen manche positive Inhaltstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamine nicht in die Bewertung mit ein. So zum Beispiel bei Olivenöl, durch seinen Fettanteil von 100 Prozent bekommt es eine schlechte Bewertung. Bekommt aber durch seine ungesättigten Fettsäuren keinen Ausgleich. „Ein Label wie der Nutri-Score eignet sich vor allem für komplex zusammengesetzte und stark verarbeitete Lebens­mittel“, sagt die Verbraucherzentrale.

 

Quellen:
Verbraucherzentrale Hamburg, vzhh.de
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, bmel.de