Herzschrittmacher-Eingriffe in Deutschland im Jahr 2017 = 105.751*

Der Anteil sehr junger Patienten unter 60 Jahren bei Herzschrittmacher-Implantationen in Deutschland liegt bei 6,2%*

Herzrhythmusstörungen, viele Menschen leiden darunter. Symptome können sehr unterschiedlich sein. Einige Betroffene leiden unter starken Beschwerden, andere wiederum spüren die Rhythmusstörungen fast gar nicht.

Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Herzrasen oder Bewusstlosigkeit können Anzeichen einer Herzrhythmusstörung sein. Meist sind die begleitende Angst oder Nervosität das Hauptmerkmal, welches ahrgenommen wird.

Ein Herzschrittmacher, kann in diesen Fällen als künstlicher Taktgeber unterstützen. Er ist nur wenige Zentimeter groß und reguliert den Herzschlag. Sie können in unterschiedlichen Positionen zum Herzen implantiert werden und halten durch langlebige Batterien meist zwischen sieben und zehn Jahren.

Erfahren Sie mehr über Ihre Krankheit und was dagegen getan werden kann.

Eine Bradykardie kann eine Folge einer strukturellen oder elektrischen Schädigung des Herzgewebes sein

Bradykardie – langsamer Herzschlag

Bradykardie bedeutet langsamer Herzschlag. Die Herzfrequenz, die bei Erwachsenen normalerweise 60 bis 100 pro Minute in Ruhe beträgt, bleibt in Ruhe unter 60 pro Minute und verursacht Symptome. Bei einigen Personen kann ein langsamer Herzschlag normal sein (junge gesunde Person oder Sportler).

Während der Bradykardie wird den Organen und dem Gehirn des Körpers nicht genügend Sauerstoff zugeführt. Dies führt schließlich zu Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder Ohnmacht. Diese Symptome können während der täglichen Aktivität oder in Ruhe auftreten.

Ein permanenter Schrittmacher ist die häufigste Therapie bei symptomatischer Bradykardie.

Oberhalb von 250 Schlägen pro Minute spricht man von Kammerflattern

Tachykardie – schneller Herzschlag

Tachykardie oder Tachyarrhythmie ist ein schneller Herzschlag, der bei Erwachsenen in Ruhe 100 Schläge pro Minute übersteigt. Symptome wie Schwindel, Ohnmacht und Enge in der Brust sind häufig. Wenn eine Tachykardie auftritt, die 100 Schläge pro Minute überschreitet – in einigen Fällen sogar 200 Schläge pro Minute – kann das Herz möglicherweise nicht ausreichend sauerstoffgesättigtes Blut pumpen, was zu den oben genannten Symptomen führt.

In einigen Fällen kann ein Schrittmacher oder sogar ein Kardioverter-Defibrillator (ICD) eine Option sein.

ICD: engl.: implantable cardioverter defibrillator / implantierbarer Kardioverter bzw. Defibrillator

Einige Menschen haben ein höheres Risiko, an Herzinsuffizienz zu erkranken als andere

Herzinsuffizienz

Herzversagen ist der Zustand der Unfähigkeit des Herzens, das Blut zu pumpen, wodurch die Organe des Körpers nicht ausreichend versorgt werden können. Es wird auch als Vorwärtsfehler bezeichnet. Typische Symptome sind Atemnot, Müdigkeit, Ohnmacht und geschwollene Beine. Geschwollene Beine sind das Ergebnis einer venösen Blutansammlung, die nicht ausreichend weitergeleitet werden kann. Die Flüssigkeit verbleibt im Gewebe, das die Blutgefäße umgibt.

Herzversagen ist das Ergebnis einer strukturellen Schädigung des Herzens. Es entwickelt sich normalerweise langsam. Ursachen können eine lange Krankengeschichte mit Bluthochdruck, Herzgefäßerkrankungen oder Klappenstörungen sein. Akute Herzinsuffizienz kann das Ergebnis eines Herzinfarkts sein.

Während das akute Auftreten eines Herzfehlers mit Symptomen wie Atemnot, Schwindel und Ohnmacht in der Regel zu einer recht schnellen Diagnose und Behandlung führt, ist der Zeitpunkt des Beginns eines chronischen Herzfehlers manchmal nicht klar und die oben genannten Symptome können sich langsam entwickeln, was zu einer verzögerten Behandlung führen kann.

Je nach Grad der Beeinträchtigung können Sie möglicherweise von einem speziellen Herzschrittmachergerät profitieren.

Die Synkope, auch Kreislaufkollaps genannt, ist ein kurzer, spontan reversibler Bewusstseinsverlust

Bewusstlosigkeit

Ungefähr eine Million Mal pro Jahr fällt eine Person in Deutschland in Ohnmacht. Schwere Verletzungen können die Folge sein. Plötzlicher Bewusstseinsverlust kann einmal auftreten, aber auch zeitlich versetzt mehrfach auftreten. Die Lebensqualität dieser Patienten ist massiv beeinträchtigt: Das tägliche Leben verändert sich, Angst und Depressionen sind häufig.

Wenn Herzrhythmusstörungen die Grunderkrankung sind und die Behandlung durch andere Therapien nicht ausreichend sein sollte, kann eine Schrittmacher- oder sogar Defibrillatorimplantation die richtige Behandlung sein.

Genießen Sie das Leben!

Es gibt ein paar Dinge zu beachten, grundsätzlich gilt aber, sich nicht unnötig einzuschränken. Ein Schrittmacher oder Defibrillator soll Ihnen im Berufsleben und in der Freizeit ein möglichst uneingeschränktes Leben ermöglichen. Die meisten Menschen arbeiten nach einem Eingriff nach kurzer Zeit wieder in ihrem Beruf weiter. Bei vielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist es günstig, Sport zu treiben. Kampfsportarten oder Ballspiele sollten hierbei vermieden werden. Was es zu beachten gibt, besprechen Sie bitte unbedingt im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt.

 

 

Quellen:  * Deutsches Herzschrittmacher-Register